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DAS WÖRTERBUCH DER WELTTRAUMFORSCHUNG
Eine alphabetische Einführung in die Welt der Welttraumforscher
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Geleitwort von Leguan Rätselmann

Wer neu in den Minikosmos der Welttraumforscher eintritt, dem 1981 gegründeten Musikprojekt mit Sitz in Zürich und auf Uranus, dem geht es wie einem Reisenden, der sich mit einem Mal in einer grossen Stadt wiederfindet ohne Karte oder andere Orientierungsmittel. Er wird von der schieren Menge des Material verwirrt sein und erst später merken, dass diese auf nichts mehr als einen Taschenspielertrick zurückgeht, der im wesentlichen daraus besteht, eine Reihe von Grundgedanken zu varieren und diese Variationen wiederum in sich selber spiegeln zu lassen.

Auch mir ging es so, als ich 15 Jahre nach der Gründung dieses Projektes zum ersten Mal damit in Berührung kam- in einer lauschigen Julinacht des Jahres 1996. Als Neuling hat man es immer schwer und so entwickelte ich schnell eine Profilierungssucht, die genährt wurde durch viel brach liegende Arbeit, die die Welttraumforscher als notorische Faulpelze mit viel Erfolg vor sich her schoben. Schnell war ich zu Diensten und nahm die Arbeiten auf, die angesichts der allerwichtigsten Arbeit der Welttraumforschung, der Konsumation des Nichts, wie die WTF es selber nennen, zu kurz gekommen waren.

Als erstes stach mir das Wörterbuch der Welttraumforschung ins Auge, deren letzte Fassung hoffnungslos veraltet war- und ausserdem in keiner Form mehr erhältlich. Hier bot sich mir ein lohnenswertes Feld, da ich doch neben meiner Haupttätigkeit als Sammler von Zeitwirklichkeiten eine Ausbildung als Feldforscher hinter mir habe und mir auf meine strukurisierenden Fähigkeiten nichts kommen lasse. Skizzen, Notizen und Fresszettel fanden sich zuhauf im Archiv der Welttraumforscher, auch die bereits 1992 im Buch Wir haben die Erde gesehen veröffentlichte Version ihres Wörterbuches nebst vielen weiteren Einträgen, die später hinzukamen und bislang unveröffentlicht geblieben waren. Einerseits konnte ich mich dieser Schätze bedienen- die Forscher hatten mir grünes Licht für diese Arbeit gegeben- andererseits war mir klar, dass eine neue Fassung des Wörterbuches nur mit einer totalen Neukonzeption einhergehen konnte. Es ist unmöglich, sich zu wiederholen, denn immer steht die Zeit dazwischen. Das lernt man als Zeitwirklichkeitsforscher (im wesentlichen lautet die Erkenntnis dieser interessanten Wissenschaft, dass die Zeit nicht so etwas wie eine Strasse ist, die die Welt entlanggeht, sondern eine Energie, die die Wirkung hat, materielle Dinge zu verändern). Und so kann ein neues Wörterbuch der Welttraumforschung auch nur ein wirklich neues sein, in dem wohl die Daten sich nicht geändert haben, wohl aber die Inhalte, die man gewissen Daten zuschreibt. Die Gegenwart ändert auch die Vergangenheit und so blickt man zu jedem neuen Zeitpunkt von einem anderen Blickwinkel auf das, was früher geschah. Zudem hatte ich den freien Blick des Neulings, der unvoreingenommen berichten konnte, was ihm da aus inzwischen 26 Jahren Welttraumforschung entgegenkam- Cassetten und Schallplatten, Buchprojekte und Texte, Zeichnungen und Filme, Theorien und Alltagsprojekte.

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